Blogeintrag

Kapitel 6 Camping mit Hund im Burgund und …

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Amüsant-besinnlicher Reisebericht mit Lola

von Klaus-P. Fütterer // 2021
 
Teil 6

Aber wo waren wir?! Auf dem Weg nach La Fosse Dionne.

Erste Fotos im Internet zeigen eine überdimensionierte Badewanne.

Mir ist sofort klar: Fosse = Fass! Dann ist Dionne bestimmt der Kosename von Dionysos, dem griechischen Gott des Weines! So erschließt sich mir trotz geringer Französischkenntnisse die ganze Geschichte von dem netten Dicken, der gern mal zu einem genüsslichen Bad in Wein vorbeigekommen ist.

Ich recherchiere noch etwas, um meine These bestätigt zu finden, und treffe dabei auf ein traumatisches Bild: mein Lateinlehrer, hochroter Kopf, meine letzte Klassenarbeit mit zwei Fingern haltend, offenbar von Ekel geschüttelt, den Herrn nach Hirn für mich anflehend, „Das ist völliger Blödsinn! – Sechs!“ (womit mein Trauma dem geneigten Leser einen kleinen Tipp bezüglich meines Alters gibt! Seit wann gibt es das Punktesystem?! Denn mein Lateinlehrer wollte mich nicht etwa mit ein paar Pünktchen glücklich machen und eine Versetzung in Aussicht stellen, nein. Er meinte, das war viel Fantasia, aber hatte mit den Gedanken von Catull eben nichts zu tun. Dafür gab es keinen Punkt, eben sechs.)

La Fosse Dionne ist tatsächlich ein zu einer Waschstelle ausgebauter Quelltopf einer durch das Karst-Kalkgestein des steil ansteigenden Berges dort natürlich austretenden großen Quelle.

Mit einer Wassermenge von 300 bis 3.000l / Minute gehört sie zu den Großen. Die beeindruckende Waschstelle mit dem überdachten Umgang wirkt durch den dunklen Umgang etwas finster und mystisch. Schließt man aber die Augen, stellt sich die heitere Betriebsamkeit der Waschfrauen/-männer an einem sonnigen Tag, begleitet von natürlich französischen Volksliedern, ein. Zumindest bei mir. Welches Bild davon dem Charakter der keltischen Namensgeberin, der Quell-Göttin Divona eher entspricht, konnte ich nicht klären. Einfach mal hinfahren, Augen schließen, selber nachgucken!

Lola ist bekanntermaßen keine begeisterte Schwimmerin. Dass sie in den etwas algigen Quelltopf nicht einsteigen will, kann ich verstehen, obwohl das Wasser glasklar ist.

Den Blick hat sie nicht von mir!

Die gut beschilderte Zufahrt zur Quelle ist für ungeübte Fahrer größerer Wohnmobile eine Herausforderung. Da lob ich mir ja den Ausbau meines eigenen, gewohnten Alltagsbusses.

Entlang des von der Fosse mit gespeisten Flusses gibt es im Ort noch nett angelegte Parks und Gastronomie.

Waschplatz. Pah! – Meine Geschichte von der Badewanne für Dicke gefällt mir immer noch besser.

 

Weiter geht´s zurück ins Mittelalter – Guédelon

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