Hier die Antworten auf die wesentlichen Fragen:
Teil 1: Welches Auto? Welcher Ausbautyp?
Na klar, wer nur wenige Tage im Jahr unterwegs sein möchte, kann auch ganz ursprünglich reisen; Heckklappe auf, Sitze umgeklappt, Schlafsack, Kasten Bier, Ersatzschlüppi und Zahnbürste rein, und los! Zu zweit wird’s dann vielleicht etwas eng, aber das kann ja Strategie sein.
Wer nicht in seinem Auto überwintern möchte, sondern es auch für kurze Touren etwas komfortabler mag und die Vorteile einer sicheren, mobilen Behausung sucht, sollte die ökologischen und wirtschaftlichen Argument für den temporären Ausbau von geräumigen Alltagsfahrzeugen (Kombis, Vans, Busse, Transporter) sehen:
- Mit der zusätzlichen Nutzungsoption entfällt die Notwendigkeit der Herstellung, des Kaufs, der Unterhaltung und späteren Entsorgung eines zusätzlichen Fahrzeugs
- Schnell montierbare temporäre Ausbauten halten die Nutzung so flexibel, dass unnötige Einrichtungen (Sitze oder dauerhafte Camping-Ausbauelemente) nicht ständig mitgeführt werden müssen. Weniger Gewicht = weniger Verbrauch!
- Ohne feste Ausbauten bleiben die Grundfunktionen des Fahrzeugs erhalten (volle Sitzanzahl, komplettes Ladevolumen)
Was gilt es zu beachten?
0 „Geht nicht“ gibt´s.
Es gibt wenige Autos, die sich nicht als Camper eignen.
Zu flach
Limousinen gelten aufgrund der zu geringen Höhe als ungeeignet. Zum Schlafen benötigen die meisten die volle Breite eines Fahrzeugs. Gepäck muss also in eine zweite Ebene. Egal, ob man es unter das Dach hängt oder eine Zwischenebene einzieht, es geht Höhe verloren, die wir z.B. beim Umkleiden auf der Liegefläche benötigen. Quälen wollen wir uns ja auf Touren nicht.
Zu kurz
Kleinwagen, die im Innenraum weniger als die gewünschte Liegenflächenlänge bieten, fallen einfach raus. Das ist Physik – da machst du nix. Augen auf beim nächsten Fahrzeugkauf!
Lösungsansätze außerhalb des Autos
Was kann man machen, wenn das Volumen eines Fahrzeugs nicht zerstörungsfrei vergrößert werden kann? Wir vergrößern das Volumen des Fahrzeugs! – außerhalb.
Anhänger
- Kein Ballast im Alltag, aber
- Geschwindigkeitsbegrenzung,
- hoher Spritverbrauch,
- Stellplatz erforderlich,
- Unterhaltungskosten und Wertverlust
- Gespannfahren und Rangieren ist nicht jedermanns Sache
Ökologisch und ökonomisch nicht ideal.
Vorzelt
- Einfache, freistehende Lösungen in Iglubauweise mit Anschlusstunnel an das Fahrzeug sind verfügbar. Besonders einfach mit dem Fahrzeug zu verbinden und zu lösen sind Typen mit Magnet-Kederleiste. Wenige Handgriffe und das Zelt bleibt stehen, wenn man mal einen Ausflug macht
- kostengünstig
- etwas unkomfortabel zum Schlafen bei SW (Schietwetter)
- eben kein festes Zuhause
Dachzelt
- empfehlenswert in Gegenden mit hohem Löwenaufkommen,
- hoher Spritverbrauch,
- auch alltagstaugliche Fahrzeugen messen mit dem Aufbau schnell über 2m Gesamthöhe. Das Aus für Parkhäuser und viele reizvolle Stellplätze,
- teuer (Kosten nur für das Zelt etwa so hoch wie für Van-Ausbauten mit Küche, Kühlung und Toi)
Eine stylische Lösung für ohnehin wenig aerodynamische Landrover und für die Safari. Damit aber bleibt es eher eine Nischenlösung.
Ganz groß
Am anderen Ende der Skala finden wir die Wohnmobile, die von Geburt an mobile Immobilien mit 3ZiKDB sein sollten. Zielgruppe ist hier der Dauer-Camper mit hohem Anspruch an Bequemlichkeit und Komfort wie zu Hause. Ökologische und ökonomische Kriterien stehen nicht im Vordergrund.
Dazwischen finden sich die größeren Alltagsautos, die im Jahr vorwiegend als Transporter, Familienkutsche oder Shuttlebusse einen guten Job machen. Für sie gibt es eine einfache Variabilitätserweiterung durch Campingausbauten. Und mit denen werden wir uns in den nächsten Teilen befassen.
Die Devise: Was im Alltag zusammenhält, sollte man im Urlaub nicht trennen!
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Vorschau:
Teil 2 setzt sich mit den Möglichkeiten von Hochdachkombis und Vans auseinander.
Im Teil 3 befassen wir uns mit dem Ausbau von Bussen.
Teil 4 zeigt nochmal alle Argumente in Form einer Matrix.