Camping mit Hund nach Irlund und … Teil 2: Die Südküste Englands 2 (Brighton)
Brighton hat viele Seiten.
An der Uferstraße finden wir auf der einen Seite die bekannte Architektur aus der Hochzeit der englischen Seebäder.
Am Wasser ist, im krassen Kontrast, eine Dauerkirmes installiert. Das bedeutet Pfeifen, Klingeln, Hupen, völlig aufgedrehte Kinder mit bunten Spuren der zumindest farblich vielfältigen Ernährung der letzten Stunden im Gesicht und auf den T-Shirts.
Das Brighton Wheel, den ehemals kleinen Bruder des London Eye, sucht man vergebens. Wenn es nicht weggerollt ist, hat man es wohl demontiert. Flopp.
In den Einkaufsstraßen begegnen einem nicht nur Menschen verschiedenster Nationalitäten, Religionen und Geschlechter, ein Stück Welt eben, sondern insbesondere die schwarz gekleidete Fraktion, deren Gesichtsfarbe einem Weißen alle Ehre macht, führt auch eine Reihe possierlicher Tierchen mit sich. In meiner Heimat lässt man sich gern mal von einem Hund an der Leine durchs Dorf ziehen und das darf, neben Dackel, Labrador oder portugiesischem Wasserhund, sogar auch mal ein Mischling sein. Als exzentrisch gilt bei uns schon, wenn stattdessen eine Katze am Strick hängt. Hier trifft man vermehrt auf Frettchen oder ähnliche lange, plüschige Tierchen, die ich früher nur am Kragen des Sonntags-Jackenkleides der Großmutter kennenlernen konnte. Dort allerdings leblos und gegerbt.
Beliebt scheinen in dieser Saison auch Schlangen als Halsschmuck, die leise zischend und züngelnd zeigen, dass sie durchaus noch über die wichtigsten Teile ihres Gebisses verfügen.
Lola läuft nach diesen Kontakten, scheinbar hypnotisiert, wie Mogli durch Kaa, nur noch eng am Körper und ohne 1%-Neigung durch die Stadt.
In den Seitenstraßen, nur wenige Meter von den vorbeschriebenen Bereichen entfernt, dann: völlige Ruhe. Menschen, die meditierend, mit beneidenswert perfekter Körperhaltung in einem Café einen Yogitee beschwören, Angebote von wirklich köstlichen veganen Gerichten, Läden mit ausgefallenen, phantasievollen Produkten.
Drei Welten, für die ich mir vorstelle, dass ein Weltenführer ein Verkaufsschlager werden könnte, der einen sicheren Weg vom Designladen in ein Yogacafé beschreibt, bei dem man nicht befürchten muss, Zuckerwatte auf dem Hemd oder ein Opossum im Hosenbein anzutreffen.
Die nächsten Etappen findest du hier, wöchentlich oder in einem Büchlein, zu bestellen über www.VariVan.de.